Was sind die vier Säulen der Osteopathie?

Was sind die vier Säulen der Osteopathie?

1. Parietale Osteopathie
Das parietale System umfasst den ganzen Bewegungsapparat mit Muskeln, Knochen und Gelenken. Bewegungsstörungen im knöchernen Bereich und die daraus resultierenden Folgen, zum Beispiel Schonhaltungen, die zur Veränderung der Körperstatik führen, beeinflussen immer den gesamten Körper und können weitere Beschwerden auslösen.

Typische Anwendungsbereiche:
Rückenschmerzen – Haltungsschäden –  Gelenksblockaden – Wirbelsäulenbeschwerden – Bandscheibenprobleme

2. Fasziale Osteopathie
Alle Strukturen unseres Körpers sind von bindegewebigen Häuten, den Faszien umhüllt. Diese Faszien stehen alle miteinander in Verbindung. Man kann sich dabei ein in sich bewegliches Röhrensystem vorstellen. Über diese Faszien können Spannungen auf weit entfernt liegende Stellen des Körpers übertragen werden. So müssen sich Probleme nicht zwangsläufig dort äußern, wo sie entstanden sind.

Typische Anwendungsbereiche:
Fibromyalgie – Tennisellenbogen – Durchblutungsstörungen – Sportverletzungen – Kiefergelenk CMD

3. Viszerale Osteopathie
In der viszeralen Osteopathie werden Organe direkt und sanft behandelt. Dabei wird die Beweglichkeit der Organe zueinander, die umgebenden Hüllen, die Versorgung und die stützenden Muskel- und Bindegewebe ertastet und behandelt. Veränderungen an einem Organ durch mangelnde Beweglichkeit, Narben, Senkungen, Verklebungen oder Entzündungen führen zu einer erhöhten Spannung der Organhülle und sind oft für Schmerzen an ihren Anheftungsstellen, zum Beispiel an der Wirbelsäule, verantwortlich.

Typische Anwendungsbereiche:
Verdauungsbeschwerden – Sodbrennen – Organsenkungen – Nieren- und Blasenerkrankungen – Verwachsungen nach Bauch- und Thoraxoperationen –  Gynäkologische Beschwerden

4. Craniosacrale Osteopathie
Die Craniosacrale Osteopathie beruht auf der Annahme, dass die Rückenmarksflüssigkeit und einem eigenem kaum tastbaren Rhythmus vom Schädel (lat. Cranium) über die Wirbelsäule bis zum Kreuzbein (lat. Sacrum) pulsiert. Durch sanfte Berührungen von Kopf und Rücken sammelt der Therapeut Informationen über diese Bewegung, kann dann Funktionseinschränkungen und Blockaden beheben, sowie indirekt auch auf Hirnmembranen einwirken und die „Dehnungsfugen“ zwischen den einzelnen Schädelknochen in ihrer Elastizität verbessern.

Typische Anwendungsbereiche:
Migräne – Heiserkeit – Ohrgeräusche – Hörsturz – Schwindel – Chronische  Nebenhöhlenbeschwerden  – Mittelohrprobleme – Lernstörungen – Kiefergelenk